Einladung zur frühen Öffentlichkeitsbeteiligung
Gegenwärtig werden im Königreich Dänemark alle Signale umgerüstet auf das europäische Signalsystem ETCS (https://www.bane.dk/da/Borger/Baneprojekter/Signalprogrammet). Dies beeinflusst auch den Verkehr Niebüll - Tønder - Esbjerg auf schleswig-holsteinischer Seite, denn auch dort muss die neg die Signalsysteme anpassen und ausbauen. Das bringt einige Vorteile mit sich:
1. | Der Eisenbahnverkehr auf der neg-Strecke wird noch sicherer: 4 Übergänge erhalten technische Sicherungen mit Lichtzeichen und Schranken. Bahnübergänge mit Lichtzeichen, aber ohne Schranken werden mit Schranken nachgerüstet. Der Bahnhof in Süderlügum wird um 150 m verlängert und erhält ein ETCS-kompatibles Stellwerk. |
2. | Damit kann im Personenverkehr eine höhere Geschwindigkeit gefahren werden: Mit den weiß-grünen Lint-Fahrzeugen oder ähnlich bis zu 120 km/h, ansonsten 100 km/h anstatt bisher 80 km/h. |
3. | Die Reisezeit Niebüll - Esbjerg verkürzt sich für die neg-Fahrgäste von heute 110 min auf dann mögliche 88 min. (-20 %!). |
Derartige Anpassungen bedürfen nach § 18 Allgemeines Eisenbahngesetz (AEG) der Planfeststellung. Das Landesverwaltungsgesetz Schleswig-Holstein (LVwG) sieht für derartige Verfahren eine "frühe Öffentlichkeitsbeteiligung" nach § 83a vor. In Einzelfällen können Betroffenheiten von Anliegern bestehen, die wir - die neg - gerne aufnehmen, um angepasste Lösungen zu finden.
Daher laden wir die Bürger von Holm, Uphusum, Humptrup und Süderlügum für den 19. Juni 2019 für 19:00 ins Gemeindehaus Humptrup ein, die Bürger von Niebüll und Bosbüll für den 20. Juni, 17:00 zur neg nach Niebüll, Werkstattverwaltungsgebäude Rathausstraße 7, 1. OG, um aus erster Hand Informationen zu erhalten.
Beschleunigung Strecke 1201 Niebüll - Grenze (- Tønder) im Zusammenhang mit der Einführung von ETCS in Dänemark
1. | Aufgabenstellung und IST-Zustand | |
Das Köngreich Dänemark hat den landesweiten Einbau der Zugsicherungs-technik ETCS Level 2 beschlossen. Damit einher sollen die zulässigen Streckengeschwindigkeiten auf dänischer Seite von heute V=60 bis 100 auf Vzul=120 bzw. 140 angehoben werden.
Um die Verbindung der beiden Taktknoten DK-Esbjerg, jeweils Minute 30, und Niebüll, jeweils Minute 00, zu erreichen, wären auch auf schleswig-holsteinischer Seite Anpassungen notwendig. Diese Anpassungen werden im Weiteren beschrieben. Die Strecke 1201 unterliegt der Verwaltung durch mehrere Infrastrukturbetreiber (EIU), die sich im Rahmen eines Infrastrukturverknüpfungsvertrags (IVV) zur Kooperation verpflichtet haben. Auf schleswig-holsteinischer Seite besteht gegenwärtig eine Streckengeschwindigkeit von V=80 mit Bremswegen von 400 m. Alle Zugbeeinflussungsanlagen sind sowohl mit induktiven PZB90-Gleiskoppelspulen, als auch mit Koppelspulen der dänischen Bauart Zub123 ATC/ATP ausgerüstet. Die Technik Zub123 wird in Dänemark durch ETCS Level 2 ersetzt und ist abgekündigt. Die Fahrzeuge müssen somit neben dem ETCS-Bordgerät für einen Übergangszeitraum auch über ein STM-Bordgerät für Zub123, nach den Festlegungen des MWVAT langfristig über ein STM-Bordgerät für PZB90 verfügen. Somit bleiben signaltechnische Anpassungen in Anwendung von ETCS auf schleswig-holsteinischer Seite verzichtbar. |
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2. | Erläuterungen des geplanten ZIEL-Zustandes | |
Das Geschwindigkeitsprofil der Strecke 1201 ist zur Verbindung der beiden Taktknoten auf V=100 anzuheben und eine Sonderbremstafel für Züge mit starkem Bremsvermögen wie Lint 41 für V=120 km/h einzuführen. Folgende Infrastrukturmaßnahmen sind geplant: | ||
• | Technische Sicherung der Bahnübergänge Windpark km 164,717, Holm km 166,957, Mädeweg km 168,896, "Lützen" km 170,940 |
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• | Auflassung der privaten Kfz-Nutzung am FG-Bahnübergang in km 170,490 und in km 172,620 | |
• | Überarbeitung der Trassierungsparameter inkl. Ersatz der Weiche 1 Awanst Süderlügum durch eine Innenbogenweiche einher mit Verlängerung des Gleis 2 um mind. 150 m sowie Umverlegung Gleis 3 (vormals Raiffeisen) als straßenbündigen Bahnkörper, Länge ca. 300 m |
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• | Verlängerung der Einschaltstrecken vorhandener technischer Sicherungen von heute 400 m auf 700 m |
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• | Anlage eines Haltepunkts mit 50 m Bahnsteigkante 55 cm über SOK in Bosbüll, Bereich ca. km 165,9 bis 166,0, inkl. Überdachung und Bedarfshaltemeldeanlage mit beidseitigen Signalen Ne6 |
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• | Planung einer Streckenblockeinrichtung zwischen den Bahnhöfen DK-Tønder und Bf Niebüll DB über die Stellwerke FC Esbjerg bzw. Fredericia und Niebüll Nf DB, damit auch Prüfung auf Umwandlung der Awanst Süderlügum in einen Bahnhof in Ks-signalisierter Blockabhängigkeit |
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• | Jeweils notwendiger Kabeltiefbau inkl. Verlegung von Streckenkabeln u.a. in LWL-Technik |
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Dank Geld vom Land: |
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Medien-Information vom Ministerium für Wirtschaft, Land fördert Modernisierung der Eisenbahnstrecke Niebüll-Tondern mit |